Auch Calau muss den Strukturwandel meistern

Rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren am Abend des 8. November der Einladung des Calauer Bürgermeisters Werner Suchner zum Treffen der Wirtschaft 2018 gefolgt. Im zweijährigen Turnus lädt das Stadtoberhaupt zu dieser Veranstaltung ein. „Dabei geht es einerseits darum, direkt mit den Unternehmern der Stadt ins Gespräch zu kommen. Andererseits geht es für uns als Stadt auch darum, danke zu sagen. Vor allem für die wirtschaftliche Betätigung und das Schaffen wichtiger Arbeits- und Ausbildungsplätze. Aber auch danke für ihr Engagement als Sponsoren in Jugend, Sport und Kultur. Nicht zuletzt auch dafür, dass so viele von ihnen ihren Mitarbeitern Freistellung bei Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehren gewähren. Das ist wichtig und nicht selbstverständlich“, erklärte Werner Suchner in seiner Festrede. Gleichzeitig zog er darin Bilanz. So sind von den aktuell 450 Gewerbetreibenden in Calau schätzungsweise 24 Prozent im Handwerk tätig, weitere 23 Prozent im Handel. 2017 betrug deren Beitrag zu den Gewerbesteuereinnahmen rund 1,85 Millionen Euro, im Jahr 2018 sind es bereits 1,3 Millionen Euro.

Um diese positiven Werte auch in Zukunft zu erzielen und die regionalen Unternehmen zu stärken, sei es wichtig, den Strukturwandel als gemeinsame Herausforderung aber auch Chance zu betrachten. Das unterstrich der Festredner des Abends, Dr. Klaus Freytag, der Lausitzbeauftragte des Brandenburgischen Ministerpräsidenten. Er betonte: „Calau hat in meiner Erinnerung schon immer etwas mit Wirtschaft und Unternehmertum zu tun. Und die aktuellen Diskussionen rund um den Strukturwandel in der ganzen Lausitz betreffen natürlich auch ihre Stadt. Es geht darum, gute Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten auch in Zukunft bereitzuhalten, damit die jungen Menschen dauerhaft Perspektiven finden.“

Diesbezüglich befinde man sich, so Freytag weiter, im Wettbewerb mit anderen Regionen. Umso wichtiger sei es, dass EU, Bund und Land entsprechende Maßnahmen für die Regionen vorantreiben. Denn: „Einen Strukturbruch, wie wir ihn zu Beginn der 90er-Jahre in der Lausitz erlebten, darf es nicht wieder geben.“ So sei es vor allem wichtig, auch in einer Zukunft ohne Braunkohlenverstromung in der Region gut bezahlte Industriearbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. „Hierfür ist es notwendig, alle Maßnahmen wie Infrastruktur und gute Ausbildung, aber auch weiche Standortfaktoren wie Wohn- und Lebensqualität zu koordinieren. Das machen wir für die heutige Jugend, damit die ihre Perspektiven in der Region erkennt und hierbleibt.“

Bürgermeister Werner Suchner unterstrich dies und verwies auf bereits laufende Aktivitäten der Stadt in diesem Zusammenhang: „Dazu zählen beispielsweise die laufenden Entwicklungen im Bereich Breitbandausbau und Digitalisierung, im Stadtmarketing sowie die Tourismusförderung im REK-Projekt. Auch gegen den Fachkräftemangel sind wir aktiv, beispielsweise bei den in Zusammenarbeit mit der WBC organisierten Rückkehrtagen. Eine vierte Auflage wird es am 27. Dezember diesen Jahres geben.“

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung in der Stadthalle Calau durch das Musiktrio „The Circle“ vom Lübbenauer Gymnasium. Außerdem präsentierten sich verschiedene Kammern und Dienstleister für Wirtschaftsunternehmen mit ihren Angeboten für die Unternehmerschaft der Stadt, darunter die Gründerwerkstatt „Zukunft Lausitz“, IHK, Handwerkskammer sowie die Wirtschaftsförderung Brandenburg.

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Treffen der Wirtschaft (DO, 08. November 2018)

Rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren am Abend des 8. November der Einladung des Calauer Bürgermeisters Werner Suchner zum Treffen der Wirtschaft 2018 in der Stadthalle gefolgt. Hier einige Impressionen.

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Veröffentlichung

Calau
Fr, 09. November 2018

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