Calau und Altdöbern setzen auf Zusammenarbeit ihrer Standesämter
Am Montag (10. Oktober) unterzeichneten der Calauer Bürgermeister Werner Suchner und Frank Neubert, Amtsdirektor des Amtes Altdöbern, einen Kooperationsvertrag. Dieser sieht vor, dass die Verwaltungen künftig im Bereich der Standesämter eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
Hochzeiten und Eheschließungen: Daran denken die meisten Menschen beim Begriff Standesamt. „Allerdings ist das Aufgabenfeld um einiges größer und umfasst nicht nur diesen Bereich des Personenstandswesens“, weiß Helena Hoffmann, die am 1. April dieses Jahres zur Standesbeamtin der Stadt Calau berufen wurde. So werden vor allem Sterbefälle und Geburten beurkundet sowie das städtische Altregister gepflegt. „Außerdem sind wir für die Ausstellung verschiedener Dokumente wie Namenserklärungen oder Ehefähigkeitszeugnisse zuständig“, ergänzt sie.
Geregelt werden die vielfältigen Aufgaben des Standesamtes im Personenstandsgesetz, welches die gesetzliche Grundlage für das Personenstandswesen in Deutschland bildet. Es sieht unter anderem vor, dass in jeder Kommune zwei offiziell berufene Standesbeamte tätig sein müssen. Diese Tatsache bildete der Hintergrund der zwischen Calau und Altdöbern getroffenen „Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die kommunale Zusammenarbeit im Rahmen des Personenstandswesens“. Sie existiert bereits seit 2015, doch eine Erneuerung wurde aufgrund personeller Veränderungen in beiden Verwaltungen notwendig. Die wichtigste Passage des Dokuments beinhaltet, dass sich die Kommunen verpflichten, die Aufgaben des Standesamtes für den jeweiligen Standesamtbezirk des Partners im Rahmen eines Mandates im Vertretungsfall mit zu übernehmen. Somit ist es jederzeit vertraglich geregelt und möglich, dass die jeweiligen Mitarbeiter in den beiden Standesämtern sich gegenseitig vertreten können.
Der Calauer Bürgermeister Werner Suchner begrüßte die Vereinbarung: „Angesichts der personellen Situation haben wir die Vereinbarung, welche bereits vor sieben Jahren aufgesetzt und erfolgreich umgesetzt wurde, nun aktualisieren müssen.“ Sein Altdöberner Amtskollege Frank Neubert ergänzt: „Die weiterhin damit gegebene gegenseitige Vertretungsregelung im Bereich Standesämter garantiert den Bürgerinnen und Bürgern beider Kommunen auch in Zukunft, dass alle gewohnten
Dienstleistungen angeboten werden. Den hierfür zahlreichen Verordnungen und Gesetzlichkeiten genügend, ist es somit auch möglich, dass für die jeweilige Kommune in der Vertretung der Datenzugriff auf die Personenstandsregister und Sammelakten ermöglicht wird.“
In Altdöbern wurden in diesem Jahr bisher 18 Trauungen durchgeführt, im vergangenen Jahr waren es 17. Für das Heiratsjahr 2022 in Calau beobachtete die Standesbeamtin Helena Hoffmann ebenfalls einen Anstieg der Zahlen: „Waren es im letzten Jahr lediglich 16 Eheschließungen, so sind wir in Calau in diesem Jahr schon bei 22 angelangt. Das hat mit Sicherheit auch mit Corona zu tun. Viele haben ihre, teilweise schon mehrfach verschobenen Hochzeiten, in diesem Jahr nachgeholt.“
Eheschließungen werden in Calau neben dem historischen Trauzimmer im Rathaus auch in der Gutskapelle Reuden sowie im Herrenhaus Groß Jehser durchgeführt. Trauorte im Bereich des Amtes Altdöbern sind das Trauzimmer im Rathaus, der Schlosspark Altdöbern, „Gut Geisendorf“ in Neupetershain sowie der Trauraum im Café „Schauwerk in Altdöbern“.
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