Joachim Gottschalk

Der in Calau geborenen Schauspieler Joachim Gottschalk gehörte in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu den gefragtesten Ufa-Darstellern. Gottschalk wurde als fünftes und letztes Kind des Kreisarztes Otto Gottschalk und dessen Ehefrau Anna geboren. Er besuchte in Calau die ersten vier Grundschulklassen der evangelischen Stadtschule und wechselte dann zum Gymnasium nach Cottbus. Sein Vater war Anfang 1914 als Medizinalrat nach Cottbus berufen worden und die Familie verzog dorthin. Nach der Reifeprüfung fuhr Joachim Gottschalk zur See. Er verließ 1926 die Marine, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen und Schauspieler zu werden. So begann er in Berlin das Studium der Schauspielkunst und erreichte durch beispielhaften Fleiß schon nach einem Jahr den vorzeitigen Prüfungsabschluss mit dem Prädikat „Auszeichnung“. 1927 wurde er sofort von der Württembergischen Volksbühne engagiert. Dort lernte er 1931 die Schauspielerin Meta Wolff kennen. Sie heirateten, 1933 wurde Sohn Michael geboren. Gottschalks Frau war Jüdin. Für die Familie begann mit dem Machtantritt der Nazis eine Odyssee, die in der persönlichen Katastrophe endete. Zwar erreichte der Berliner Dramaturg und Theaterkritiker Herbert Ihering für Gottschalk eine „jederzeit widerrufbare Sonderauftrittsgenehmigung“ für die Berliner Volksbühne und die Mitwirkung an Ufa-Filmen mit Brigitte Horney, Herta Feiler und Paula Wessely, doch wurde die Familie wegen der unerwünschten Verbindung immer mehr in die Enge getrieben. Als die Gottschalks an der Premierenfeier des Films „Die schwedische Nachtigall“ teilnahmen und Goebbels auch Gottschalks jüdischer Frau aus Unkenntnis zur Begrüßung die Hand küsste, fühlte sich „der Schirmherr der deutschen Kunst“ brüskiert und sann nach Vergeltung. Die Nazis stellten Gottschalk das Ultimatum, sich sofort von seiner Frau zu trennen. Auf seine Weigerung hin drohten sie ihm, Frau und Kind nach Theresienstadt zu deportieren. Joachim und Meta sahen für die Familie keinen Ausweg mehr und schieden in der Nacht zum 06.11.1941 gemeinsam aus dem Leben. Ihre letzte Ruhestätte auf dem Stahnsdorfer Südwest-Friedhof wurde 2001 in die Reihe der Ehrengräber der Stadt Berlin aufgenommen. Das Denkmal Gottschalks an seinem Geburtshaus, das von dem Bildhauer Theo Balden 1967 geschaffen wurde, hält die Erinnerung an ein großes tragisches Künstlerleben wach. Schauspielerkollegin Brigitte Horney sagte wenige Wochen nach seinem Tod: „Er war ein großartiger Freund und ein herrlicher Kollege – er war eben so, wie alle sein sollten – aber nicht sind...“