Reges Interesse an Wolfsvortrag in Werchow

.

Zum Vortrag „Wölfe im südlichen Brandenburg“ des ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten des Landesumweltamtes und Jägers Dr. Reinhard Möckel hat der Werchower Ortsbeirat geladen. Dem Aufruf folgten neben mehr als 100 gespannten Zuhörern auch ein lokaler Fernsehsender.

 

In dem einstündigen Vortrag erhielten die Zuhörer viele sachliche Informationen,  u. a. über die Geschichte der Wölfe, ihre einstige Ausrottung, die Rückkehr nach Deutschland, ihre Verbreitung, Lebensweise und ihren Appetit. Interessant dabei war zu erfahren, dass in einem Wolfsrevier neben einer 8-10köpfigen Wolfsfamilie auch noch bis zu 250 Jäger auf „Futtersuche“ gehen. Dabei erlegen die Jäger auf der gleichen Fläche immer noch die fünffache Menge an Wild. Ein Zusammenleben mit dem Nahrungskonkurrenten Wolf ist also möglich. Möckel appellierte in diesem Zusammenhang eindringlich an seine Jagdkollegen, „den Finger am Abzug gerade zu lassen“, sollte ihnen aus Versehen einmal ein Wolf vor die Flinte laufen. Der Wolf ist noch immer ein streng geschütztes Tier und jeder illegale Abschuss, jede hitzige Debatte verschlechtere den Ruf der Jäger, bedauerte Reinhard Möckel. Hitzige Debatten um den Wolf gab es, zumindest in Werchow, auch nach dem Vortrag nicht. Die Diskussionsrunde verlief sachlich und ruhig, was wohl auch an Möckels unverbissener heiteren Art lag, selbst auf kritische Einwände einzugehen.

 

Am Ende konnte Dr. Möckel den Anwohnern mit Humor und Fakten die Angst nehmen beim Spaziergang in der Calauer Schweiz einem Wolf zu begegnen bzw. von ihm attackiert zu werden und das nicht nur, weil in der unmittelbaren Umgebung um Calau momentan keine nachgewiesenen Wölfe beheimatet sind. Viel mehr verdeutlichte er, dass das gefährlichste Tier laut Statistik die Kuh ist. Trotz zahlreicher, auch tödlicher Angriffe auf Menschen, hat Niemand Angst vor diesen Tieren. Unverständnis über die Angst vor möglichen Wolfsangriffen äußerte auch einer der Zuhörer. Er verweist darauf, dass wir auch täglich ins Auto steigen, ohne uns Gedanken darüber zu machen, dass täglich Verkehrsopfer zu verzeichnen sind.

 

Wir möchten uns bei Herrn Dr. Möckel für den unterhaltsamen Vortrag sowie bei der Gaststätte „Zur Calauer Schweiz“ für die Bereitstellung des Saals bedanken.

 

Christian Spiller

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Calau
Do, 16. April 2015

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen