"Leuchttürme" sollen im Katastrophenfall helfen
Anhaltender Stromausfall, Hochwasser, Sturm, Waldbrand und vieles mehr: Tritt eine für den Bevölkerungsschutz relevante Notsituation ein, finden die Menschen in OSL ab sofort eine eigens dafür eingerichtete Anlaufstelle in ihrer Kommune. 15 „Katastrophenschutz-Leuchttürme“, verteilt über das gesamte Kreisgebiet, können bei Bedarf kurzfristig in Betrieb genommen werden. Einer dieser Standorte ist die Sporthalle der Oberschule Calau in der Springteichallee 8-9.
Mehrere Monate haben der Landkreis und seine Kommunen gemeinsam und in enger Absprache mit dem Land an der Realisierung des Projektes gearbeitet. Inzwischen ist die Ausstattung in OSL abgeschlossen. Am Donnerstag, den 10. April, wurden die Katastrophenschutz-Leuchttürme in Schwarzheide nunmehr symbolisch an die elf OSL-Kommunen überreicht.
Als Vertreterin der Landesregierung, die das Projekt der Katastrophenschutz-Leuchttürme landesweit realisiert und fördert, übernahm diese Aufgabe Innenministerin Katrin Lange, zusammen mit OSL-Landrat Siegurd Heinze.
Symbolisch übereichten sie kleine Leuchttürme an die anwesenden Bürgermeister und Amtsdirektoren sowie Vertreterinnen und Vertreter der Ordnungsämter. Zu den Gästen der Veranstaltung zählten auch der Kreisbrandmeister sowie Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, der Wehrführungen, der Katastrophenschutzeinheiten, der Rettungsdienst Niederlausitz gGbmH und weitere Anwesende.
Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz betonte: „Mit den Katastrophenschutz-Leuchttürmen treffen wir Vorbereitungen, damit bei Großschadensereignissen und Katastrophen ein Mindestmaß an Versorgung der Bevölkerung in Ergänzung zur Selbsthilfe sichergestellt werden kann. Als Landkreis bauen wir unseren Katastrophenschutz seit Jahren stark aus und arbeiten dabei eng und gut mit den Gemeinden zusammen, zum Beispiel auch bei unserer mittlerweile nahezu abgeschlossenen kreisweiten Modernisierung der Sirenen, der gemeinsamen Beschaffung von Satellitentelefonen, bei Ausbildungsangeboten und Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge, bei der Stärkung des Ehrenamtes für unsere Katastrophenschutzeinheiten, bei der Modernisierung unseres Feuerwehr und Katastrophenschutz Technischen Zentrums und in vielen weiteren Bereichen. Wir danken den Ansprechpartnern in den Gemeinden, die auch in diesem Projekt wieder sehr gut mit dem Landkreis zusammengearbeitet haben. Ebenso gilt unser Dank dem Land, das dieses wichtige Projekt landesweit überhaupt erst ermöglicht. Wir sind froh, dass die Menschen in OSL nunmehr direkt vor ihrer Haustür eine Notanlaufstelle haben – auch wenn wir natürlich hoffen, dass diese möglichst niemals in den Echtbetrieb gehen und in Anspruch genommen werden muss.“
Die Katastrophenschutz-Leuchttürme sollen in bevölkerungsschutzrelevanten Notfällen, insbesondere bei einem großflächigen und langandauernden Stromausfall, als zentrale Anlauf- und Informationsstelle für die Bevölkerung dienen.
Das zugrundeliegende Konzept des Landes sieht für die Leuchttürme verschiedene Grundfunktionen vor. So sind diese unter anderem so ausgestattet, dass Bürgerinnen und Bürger dort Informationen über die jeweilige Schadenslage, Erste Hilfe und eine Trinkwassernotversorgung erhalten können. Zudem besteht die Möglichkeit, mitgebrachte Lebensmittel aufzuwärmen, Notrufe abzusetzen, mobile Kommunikationsgeräte zu laden oder Hilfsmaßnahmen für Hilfsbedürftige zu organisieren. Die Leuchttürme bieten zudem eine temporäre Wärmeinsel, denn die Gebäude sind notstromfähig. Die Versorgung stellt eine entsprechende Netzersatzanlage sicher. Diese verfügt zusätzlich über einen hydraulisch auf neun Meter ausfahrbaren LED-Scheinwerfer, der die Bedienung auch im Dunkeln ermöglichen soll. Je nachdem, auf welcher Seite des Gebäudes die Anlage angeschlossen wird, kann das Licht ggf. auch ergänzend auf den Standort des Leuchtturmes hinweisen.
Die Errichtung und der Betrieb der Katastrophenschutz-Leuchttürme wurden durch das Land Brandenburg finanziert. Hierfür hat das Land dem Landkreis OSL 1,95 Mio. Euro als Zuwendung bewilligt. Der Landkreis hat mit den kreisangehörigen Kommunen im Juni 2024 eine Kooperationsvereinbarung zur Ausstattung und zum Betrieb abgeschlossen. Der Landkreis übernahm dabei eine koordinierende Funktion und stimmte auf der Grundlage eigener Bedarfserhebungen die Umsetzung mit den Kommunen ab. Entsprechend der Bevölkerungsverteilung wurde festgelegt, dass die Kommunen Stadt Lauchhammer, Stadt Senftenberg sowie die Stadt Lübbenau/Spreewald mit jeweils zwei Katastrophenschutz-Leuchttürmen ausgestattet werden. Alle anderen Gemeinden erhielten einen Katastrophenschutz-Leuchtturm. Ein weiterer wird vom Landkreis als mobile Variante vorgehalten. Jedem Aufgabenträger standen pro Leuchtturm 130.000 Euro an Fördermitteln zu.
Die meisten Katastrophenschutz-Leuchttürme in OSL werden bei Bedarf in Turnhallen, Schulen oder Mehrzweckhallen in den Kommunen des Landkreises eingerichtet. Eine Übersicht über die Verteilung der Katastrophenschutz-Leuchttürme finden Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des Landkreises unter www.osl-online.de/katastrophenschutz. Dort stehen zudem eine Checkliste zur persönlichen Notfallvorsorge vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie interessante Informationen zum Thema Katastrophenschutz in OSL und dem Ehrenamt in diesem Bereich bereit.
Sarah Werner
Pressesprecherin
Landkreis Oberspreewald-Lausitz
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